texte verkörpern
Welche Rolle spielt der Körper in der Sprache? Das Konzept des "medialen Embodiments" schlägt die Brücke zwischen Wahrnehmung und Begriff und bietet das "Missing Link" zur Medienästhetik mündlicher und schriftlicher Texte. Die Annahme, dass Menschen Texte leiblich erfahren und mit allen Sinnen verkörpern, bietet eine Alternative zur alleinigen Beobachtung propositionaler Strukturen, die Sprache auf kontextfreie Bedeutungseinheiten reduziert. Sprachliche Bedeutung resultiert aus der Fähigkeit des menschlichen Körpers, mit seiner sozialen Umwelt in eine sinnvolle Beziehung zu treten. Mediales Embodiment zeigt sich im Wechselspiel von Bewegung und Wahrnehmung und der Übertragung der Körpererfahrung auf Verstehensschemata. Die Leiblichkeit der Wirklichkeit bildet die Grundlage für die Integration von Sehen, Hören und Kinästhetik in der Sprache.